CRUSTA10 – Österreichische Flusskrebszucht
FRESHWATER CRAYFISH HATCHERY AUSTRIA
Astacus - Austropotamobius - Pacifastacus - Astacidae, Cambaridae, Parastacidae

Krebszucht

In unserer Flusskrebszucht beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Vermehrung der in Österreich heimischen Krebse, dem Edelkrebs, dem Bachkrebs und dem Dohlenkrebs. In der Vermehrungsbiologie sind diese drei Arten sehr ähnlich und so sei diese hier ganz kurz beschrieben.

 Vermehrungsbiologie

Im Herbst bei sinkenden Wassertemperaturen (etwa Ende Oktober) findet die Paarung statt. Dabei setzten die Männchen sogenannte Spermatophoren an den Weibchen ab. Die Befruchtung der Eier erfolgt erst einge Stunden bis Tage später, dann wenn der Eiabstoss stattfindet. Die Weibchen bilden hierzu mit ihrem vorgeklappten Hinterleib (Pleon oder auch Abdomen) eine schützende Kammer, in welche zuerst ein zäher Schleim abgegeben wird der das Schleimzelt bildet. In dieses Schleimzelt werden nun die Eier ausgestossen, befruchtet und unter ständigem Schlagen der Schwimmbeinchen an diese angeheftet. Hier unter dem Abdomen im Schutz der Mutter und durch ihre Pflege gesund erhalten verbleiben die Eier bis ins nächste Frühjahr. Dann schlüpfen, je nach Wassertemperatur im Mai – Juni vorerst Larven aus den Eiern.

Nach einigen Tagen häuten sich die Larven und werden zu kleinen, selbständigen Krebsen. Erst diese verlassen dann nach und nach das Muttertier.
Mit bis zu 50.000 Stück Sömmerlinge (=Jungkrebse, die einen Sommer alt sind) produzieren wir beim Edelkrebs (Astacus astacus) die gößte Anzahl von Krebsnachkommen (Sömmerlinge). Beim Bach– oder Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) und beim Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) werden geringere Stückzahlen aufgezogen. Die Jungkrebse werden als Besatzkrebse verkauft oder in unseren eigenen Gewässern ausgesetzt um heranzuwachsen. Beim Bachkrebs dient die Vermehrungsaufgabe allein ökologischen Motiven, da diese Art, wie auch der Dohlenkrebs, keine wirtschaftliche Bedeutung hat. Sie sind aber sehr wichtige Bestandteile funktionierender Ökosysteme, da Flußkrebse einen hohen Prozentsatz der tierischen Biomasse in einem Gewässer ausmachen können.

Besatzmassnahmen

Wenn man ein Gewässer mit Flusskrebsen besetzten will, sollte man unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Bei Besatzmaßnahmen sind auch die geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, die je nach Staat und Bundesland unterschiedlich sind. Erkundigen Sie sich bei der zuständigen Behörde!
Die beste Vorgehensweise, ein Gewässer zu besetzten, ist jene mit einem dreimaligen Besatz mit Sömmerlingen in aufeinanderfolgenden Jahren. Im vierten Jahr hat man dann bereits den ersten, eigenen Nachwuchs und eine in der Alterstruktur richtig aufgebaute Krebspopulation. Der beste Besatzzeitpunkt ist der Spätherbst (Ende Oktober).
Die Besatzkrebse sind je nach Alter entweder von Mai – November erhältlich, Sömmerlinge vorzugsweise im Spätherbst, fallweise auch im Frühjahr Einjährige.

Vermehrung von diversen Crustaceen

Auch andere, allochthone Krebsarten und Garnelen werden bei uns zur Vermehrung gebracht, allerdings nur zu Versuchszwecken oder aus wissenschaftlichem Interesse, da diese keinesfalls ins Freiland gesetzt werden dürfen.  Einige Arten sind auch für die Aquaristik geeignet und werden über den Fachhandel oder direkt bei uns verkauft.