CRUSTA10 – Österreichische Flusskrebszucht
FRESHWATER CRAYFISH HATCHERY AUSTRIA
Astacus - Austropotamobius - Pacifastacus - Astacidae, Cambaridae, Parastacidae

Garnelen, Krebse und Krabben im Süßwasseraquarium

Garnelen, Krebse und Krabben im Süßwasseraquarium
von Uwe Werner
Aqualog-Verlag
(ISBN 3-931702-52-9)
Die 2003 neu erschienene 2. Auflage wurde in vieler Hinsicht verbessert und ergänzt. Viele der unten angeführten Fehler aus der Erstauflage wurden lobenswerter weise korrigiert! Das Buch ist noch empfehlenswerter geworden!
Ein sehr hübsch gestaltetes Buch mit excellenten Fotos. Auch das beiliegende Fotoposter ist eine hervorragende Idee. Viel Information über verschiedene Krebstiere, sicher mit Begeisterung für diese Tiergruppe gemacht.
Buchbesprechung – Kritikpunkte nur für 1. Auflage zutreffend!!!!
Leider wird das ansprechende Erscheinungsbild durch einige schwerwiegende sachliche Fehler getrübt. Großes Lob gebührt dem Autor für die Erwähnung der Krebspestproblematik!
Seite 7:„Foto eines Edelkrebse (Astacus astacus)“das Foto zeigt aber einen amerikanischen SIGNALKREBS !(Pacifastacus leniusculus), der nicht von der Krebspest bedroht ist, sondern diese in Europa erfolgreich verbreitet!
Seite 31:
Orconectes affinis ist ein Synonym von O. limosus
Die Art ist winterhart, sollte aber k e i n e s f a l ls im Gartenteich gepflegt werden! Das ist zu gefährlich, wegen Übertragung der Krebspest! Er ist an den deutlichen, dunkelbraunen Querbinden an jedem Segment des Abdomens (Hinterleib) zu erkennen. In jüngster Zeit ist aber eine weitere Orconectes Art aufgetaucht, die diese Querbinden ebenfalls aufweist (O. immunis).
Die Paarung erfolgt im Herbst, der Eiabstoss im Frühjahr.
Pacifastacus leniusculus heißt nicht wegen seiner roten Scherenunterseiten Signalkrebs (die hat ja auch der Edelkrebs) sondern wegen der weiß bis hellblau gefärbten Signalflecken an den Scherenfingergelenken! (siehe falsch benanntes Foto auf Seite 7) Die Signalkrebse werden etwa 7-8 Jahre alt (unsere Edelkrebse übertreffen sie da mit über 15 Jahre bei weitem). Die Reifezeit der Eier hängt wie bei vielen Bewohnern gemäßigter Breiten von der Wassertemperatur ab. Ist das Wasser wärmer, geht es schneller, ist es kälter, dauert es länger. Bei uns dauert sie von Oktober bis Mai, die Wassertemperatur kann aber wegen Absterben und Verpilzen der Eier nicht beliebig erhöht werden (z.B. im Warmwasseraquarium). Die Signalkrebse sind nicht sehr glücklich, wenn man sie nur bis 15° C hält, sie lieben es im Sommer warm und vertragen auch mal 28° C, wenn genug Sauerstoff da ist.
Seite 35:
Die beschriebene Blaufärbung kommt bei den verschiedensten Flusskrebsen vor. Die Farbe der Flusskrebse wird durch verschiedene Farbstoffe erzeugt. Der wichtigste und bekannteste ist Astaxanthin (rot).
Farbabweichungen gibt es z.B. beim heimischen Edelkrebs (es gibt hellblaue, stahlblaue, grünliche, dunkel- und rostbraune, fast schwarze ) ebenso wie bei den Australiern (Cherax-Arten; siehe weiter unten) und vielen anderen Arten.
Seite 37:
Oben links: wahrscheinlich richtig = Procambarus
Oben rechts: „Marmorkrebs“(solange keine Artbestimmung vorliegt sollte man sich auf den eingeführten deutschen Namen beschränken)
Mitte: „P. penninsulans“ Unter den uns namentlich bekannten über 140 Procambarusarten gibt es nur einen „paeninsulanus“ und einen „penni“, aber keinen „penninsulans“. Der „P.paeninsulanus“ gehört wie P. clarkii zu den „Scapulicambarus“ und sieht diesem zum Verwechseln ähnlich (normal rötlich). Es kann sich bei dem Foto aber um ein Junges oder eine blaue Farbvariante handeln.
Unten: Bei dieser Art handelt es sich sicher nicht um „Cambarus affinis“, denn das ist ein altes Synonym für Orconectes limosus = Kamberkrebs. Welche Art gezeigt wird, kann man anhand eines Fotos ohne nähere Angaben nicht sagen. Wahrscheinlich ist es ebenfalls eine Procambarusart.
Seite 38: großes Lob für die Erwähnung der Krebspestproblematik!
Seite 38 – 39
Australische Krebse: Cherax-Arten:
Wer auf interessante Neueinführungen hofft, könnte lange warten, da die Australier sehr darauf achten, daß ihre endemischen Arten nicht wahllos exportiert werden. Dies geschieht hauptsächlich mit Farmtieren, darunter fällt der Yabbie (C. destructor), der Marron (C. tenuimanus) und der Redclaw (C. quadricarinatus), die hauptsächlich für Speisezwecke in großen Mengen produziert und exportiert werden. Da in den Produktionsteichen zum Teil auch andere in Australien heimische Krebse leben (der Yabbie wurde weit über sein natürliches Vorkommensgebiet aus wirtschaftlichen Gründen verbreitet) können hin und wieder auch andere Arten dabei sein, wie die erwähnten Koonacs (zwei Arten werden so benannt, C. plebejus ( Syn. preissii) und C. glaber) und auch Gilgies können mal mit reinrutschen (ebenfalls zwei Arten C. quinquecarinatus und C. crassimanus) Keine dieser Arten ist normalerweise blau (nur der Redclaw hat blaue Töne drin), es gibt aber blaue Varianten, und anscheinend werden hauptsächlich diese für den Aquarienhandel aussortiert. Also auf die Farbe bei Artbeschreibungen wenig geben! Sonst sind die Beschreibungen recht gut. Allerdings ist nur der Redclaw ein extremer Warmwasserkrebs (Nordaustralien) und die anderen hier erwähnten kann man auch bei weniger als 25° C halten. Sie sind aber nicht winterhart (nichts für den Gartenteich). Sie werden zum Teil recht groß (C. tenuimanus bis 3000 g bei fast 40 cm Körperlänge, C. quadricarinatus erreicht 20 cm, ebenso die Koonacs, Gilgies bleiben mit bis zu 13 cm kleiner.)
Seite 40
Foto oben: Cherax destructor Blaue Variante; – Farbbeschreibung aus australischen Bestimmungsschlüssel: Farbe Braun, Grünbraun oder Grün, manchmal blau. Wächst bis auf etwa 16 cm Körperlänge heran.
Seite 41:
Foto oben links: ok
Foto oben rechts: Kann sehr wohl C. tenuimanus sein. Auch von diesen gibt es Blaue. Farbbeschreibung aus australischen Bestimmungsschlüssel: normalerweise dunkelbraun oder schwarz manchmal gibt es blaue Exemplare.
Foto Mitte: ok
Foto Unten: der Name Cherax plebejus ist „im Gespräch“. Was soll das heißen? Entweder es ist einer oder nicht.